Corona macht die Menschen einsam, der illegale Welpenhandel boomt wie nie zuvor. Auch wir bekommen ab und zu Anfragen für „Rassehundewelpen“ – man möchte gerne einen Rassehund retten.

Man kann nur aufklären und immer wieder informieren, aber es kommt leider nicht bei der Mehrheit der Menschen an. Ebay-Kleinanzeigen, Quoka & Co. machen es leider immer noch möglich – die Warntafel am Anfang interessiert niemanden – ist schnell weggeklickt. Der illegale Welpenhandel fängt bereits im Kleinen an, Osteuropäer die in Deutschland beruflich tätig sind verdienen sich gerne mal ein Zubrot mit einem Karton voller Welpen, eingepackt in den Privat-PKW und zurück nach Deutschland. Dort schnell bei ebay inseriert finden sich massenhaft Abnehmer. Auf Nachfrage wo die Mutter sei, ist diese schnell mal spazieren gegangen oder der Sohn ist mit ihr auf einem Ausflug etc. Den Ausreden sind keine Grenze gesetzt.

Aber auch mit Mischlingswelpen wird inzwischen ähnlich verfahren. Roma, Sinti, Rumänen, Ungarn etc. die in der Gesellschaft ganz unten sind züchten doch gerne Tierschutzhunde für angebliche Tierschützer die diese dann bei facebook zur Adoption freigeben, ein tragische Geschichte dazu und der Hund der dringend gerettet werden muss ist perfekt. Schön noch auf eine rote Decke trappiert und schon ist das Eyecatcher-Foto perfekt.

Rassehunde darf gerne jeder adoptieren, aber bitte nur von einem zugelassenen Züchter im Inland der auch die nötigen Zulassungen hat! Mischlinge bitte bei Vereinen adoptieren die ihren Sitz in Deutschland (Österreich oder auch Schweiz) haben, die Zulassung nach §11 Tierschutzgesetz vorlegen können um Hunde aus dem Ausland vermitteln zu dürfen und vor allem, die auch im Ursprungsland tätig sind!!! Kastrationen unterstützen, Baumaßnahmen in den Tierheimen unterstützen, bei Aufklärungsarbeiten im Ursprungland helfen und Futter- und Tierarztkosten mitfinanzieren für die Tiere, die den Rest ihres Lebens wohl im dortigen Tierheim verbringen müssen. Auch in Deutschland gibt es zugelassene Vereine die keine konkreten Tierheime unterstützen und Hunde quer aus verschiedenen Ländern  vermitteln, dies ist keine Lösung um dort etwas zu ändern sondern eher kontraproduktiv!

Ordentlich arbeitende Vereine stehen Ihnen bei Fragen oder Problemen auch immer wieder gerne zur Verfügung. Dank der sozialen Medien wurde aus Tierschutz inzwischen auch schon viel Tierschmutz – der Interessent hat leider nicht viel Hintergrundwissen um das Gute vom Schlechten zu unterscheiden.

Auch für uns Tierschützer ist die Arbeit im Ursprungsland nicht einfach, andere Einstellungen zum Tier, andere Mentalität, häufig steht auch hier nur das Geld im Vordergrund und selbst übertriebene Tierliebe ist auch ein häufiges Problem. Aber das gehört dazu, es gibt noch die Anderen, die wirklich etwas tun und offen und bereit sind etwas zu ändern. Diese muss man unterstützen.

Rassehundezucht geht in Ungarn (und in den anderen osteuropäischen Ländern natürlich auch) bis in die obere Schicht der Gesellschaft. Korruption gegen die auch die ungarischen Tierschützer leider sehr wenig tun können. Nach dem Drogen- und Waffenhandel ist der illegale Welpenhandel eines der lukrativsten Geschäfte. Man sollte sich nachfolgendes Foto vor Augen halten 🙁 wer etwas Empathie in sich hat wird schnell vom Egoismus abkommen, unbedingt einen Schnäppchenwelpen zu ergattern.

Der nachstehende Beitrag ging um die Welt – gescheiterter Versuch Hunde ohne gültige Imfpung und Pass nach Schweden zu bringen.

„Diese Welpen wurden an der Grenze von Schweden verwehrt und euthanisiert. Unschuldige Opfer des illegalen Hundehandels. Händler züchten unzählige Welpen in Scheunen und Schuppen, wo Mütter immer wieder Welpen für Geld produzieren müssen. Unter bedauerlichen Umständen und oft viel zu jung von ihrer Mutter entfernt, werden die Welpen transportiert. Oft in beladenen Vans, Stunden ohne Wasser oder Nahrung und im eigenen Kot.
Diese Welpen hatten kein Tollwutzelt oder gültige Papiere. Gemeinsam mit ihren Müttern sind sie Opfer der Hundehandelmafia. Solange die Nachfrage nach Welpen bleibt und Menschen nicht weiter auf einen guten Züchter schauen, der seine Hunde richtig behandelt und mit Liebe aufbringt und es nicht zu viel kosten sollte, werden diese Praktiken weitergehen.
Leute, hört auf, zum Beispiel Welpen auf dem Marktplatz zu kaufen! Macht nicht mit an diesem Elend!!!!“